Entscheider und Entscheiderinnen in deutschen Unternehmen sehen sich einem wachsenden Risiko ausgesetzt, wegen Pflichtverletzungen auf Schadensersatz verklagt zu werden. Wie der Versicherer-Gesamtverband GDV mitteilte, mussten die hiesigen Managerhaftpflicht-Versicherer 2024 die Rekordsumme von 285 Millionen Euro überweisen, rund 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Fälle legte um 12 Prozent zu, während die durchschnittliche Schadenssumme um 14 Prozent auf über 115.000 Euro stieg.

Damit setzt sich ein unseliger Trend fort, den der GDV primär auf die schwierige konjunkturelle Lage und verschärfte regulatorische Anforderungen zurückführt. Mit den zunehmenden
Klassifikation: Geschäftlich – Intern
Insolvenzen steigt auch die Gefahr für verantwortliche Manager, Geschäftsführer und Berater, von Insolvenzverwaltern in Mithaftung genommen zu werden. Zu den bekannten Fällen kommt eine nicht absehbare Dunkelziffer, da nur die Beklagten Eingang in die Statistik finden, die eine D&O-Versicherung (Directors & Officers) abgeschlossen haben.

„Wer unternehmerische Entscheidungen trifft, soll heute nicht nur ökonomisch richtig, sondern auch juristisch unangreifbar handeln. Das immer dichtere Netz aus Pflichten, Nachweislasten und formalen Anforderungen droht zum Hemmschuh für unternehmerisches Handeln zu werden“, warnt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.